Vereinbarkeit Beruf und Familie

12 Fragen an… Christa Markwalder


Carolina Müller-Möhls zwölf Fragen an engagierte Politikerinnen

1. WAS WAR IHR TRAUMBERUF, ALS SIE EIN KIND WAREN? Ich wollte Malerin, Dichterin und Musikerin werden, also weder Juristin noch Politikerin. Dem Musizieren bin ich immerhin treu geblieben.


2. WAS WAR IHRE ERSTE POLITISCHE HANDLUNG ! UND WANN? Als ich 19 Jahre alt war, organisierte ich in Burgdorf eine Petition mit über 2’000 Unterschriften gegen die Abschaffung des Abendumzugs an der Solennität, unserem Kinder- und Blumenfest. Viele Unterschriften habe ich selber gesammelt und ich war hocherfreut, dass der Abendumzug wieder eingeführt wurde. Allerdings nur für etwa 15 Jahre. Inzwischen ist er wieder abgeschafft.


3. WAS MÖGEN SIE AN DER SCHWEIZER POLITIK? Dass es dank der direkten Demokratie eine grosse Nähe zwischen Stimmbürgerinnen und -bürgern und gewählten Politikerinnen und Politikern gibt. Wir müssen unsere Parlamentsentscheide bei Volksabstimmungen erklären und rechtfertigen. Deshalb ist die Schweizer Politik im Grossen und Ganzen pragmatisch.


4. MIT WELCHER BERÜHMTEN PERSÖNLICHKEIT (OB NOCH AM LEBEN ODER NICHT) WÜRDEN SIE GERNE ABENDESSEN ! UND WARUM? Ich würde gerne mit Hillary Clinton über ihre vier Jahre als amerikanische Aussenministerin plaudern. Vielleicht wird sie auch für das Präsidentenamt kandidieren.


5. WAS WAR BISHER IHR GLÜCKLICHSTER TAG ALS POLITIKERIN? Schwierig zu sagen. Vielleicht der erste Tag auf unserer aussenpolitischen Reise nach London und Dublin, wo ich zuerst fast den Flieger verpasste und dann in meinen verschiedenen Reden ziemlich improvisieren musste. Aber alles ist gut gelungen.


6. WAS SIND DIE VOR- UND NACHTEILE IHRES BERUFS? Eigentlich habe ich zwei Berufe, da ich als Juristin bei einer grossen Versicherung arbeite, und auch die Politik nimmt rund die Hälfte meiner Arbeitszeit in Anspruch. Vorteil ist die enorme Abwechslung bei diesen beiden Tätigkeiten und dass ich viele spannende Menschen treffe. Nachteil ist, dass ich wenig Freizeit habe und meine Agenda schon manchmal überfüllt ist mit Terminen.


7. WELCHE DREI PROBLEME SOLLTE DIE POLITIK UNVERZÜGLICH ANPACKEN? Unsere Altersvorsorge auf sichere finanzielle Beine stellen, erneuerbare Energien fördern und die Integration der Schweiz in Europa voranbringen.


8. WELCHE LÄNDER HABEN SIE BEREIST, DIE EINEN BLEIBENDEN EINDRUCK HINTERLASSEN HABEN- UND WARUM? Eben kehre ich aus der Türkei zurück. Ein spannendes Land, in das ich schon oft gereist bin, seit meine Schwester nach Antalya ausgewandert ist. Die Sprache ist speziell, Kultur und Geschichte sehr interessant und im Moment natürlich auch die politische Situation.


9. SIE HABEN EINEN WUNSCH FREI. WAS WÜNSCHEN SIE SICH FÜR DIE SCHWEIZ? Mehr Toleranz, weniger Arroganz.


10. WAS INTERESSIERT UND BEWEGT DIE JUNGEN LEUTE VON HEUTE? Das fragen Sie am besten die jungen Leute selbst. Durch die starke Vernetzung und technischen Möglichkeiten sind sie stark gefordert. Stellen Sie sich vor, in meiner Jugend habe ich noch viele Briefe geschrieben…


11. WAS RATEN SIE DEM BERUFS-NACHWUCHS? Dass er sein Leben selbst in die Hand nimmt und Leistung erbringt, dann werden die jungen Leute auf dem Arbeitsmarkt viele Chancen haben.


12. WELCHES BUCH LIEGT GERADE AUF IHREM NACHTTISCH? Gerade habe ich einen spannenden Krimi fertiggelesen: „Später Frost“ ist gut geschrieben und spielt in Schweden, Deutschland und Israel.