Gender Diversity

«Women of Impact» 2019

«Männer sollten mehr in Frauenfragen involviert sein», so Julie Delpy am «Women of Impact»-Event. Vor einem hochkarätigen Publikum sprach die französische Film-Ikone über die Situation von Frauen in Wirtschaft, Entertainment und Gesellschaft. Denn auch zwei Jahre nach der «Me-Too»-Bewegung sind Frauen im US-Kino wie im europäischen Film immer noch untervertreten: «In den letzten zwei Jahren hat sich das Bewusstsein für die Gleichberechtigung zwar geschärft, aber es muss noch viel getan werden», so Delpy, die am Zurich Film Festival ihren neuen Film «My Zoe» vorstellte. Die französische Schauspielerin und Regisseurin Julie Delpy engagiert sich für die Gleichberechtigung von Frauen in der Filmindustrie. Am «Women of Impact»-Event erzählte sie von ihren Erfahrungen in Hollywood und Paris. Wendy Mitchell führte durch den Abend. Birgit Berthold-Kremser, Carolina Müller-Möhl und Nadja Schildknecht nahmen Stellung zu den Schwierigkeiten, mit denen Frauen in der Filmindustrie zu kämpfen haben.

«Women of Impact» findet bereits zum fünften Mal statt und bietet Frauen und Männern, die sich im ungleich verteilten Machtgefüge der Geschäftswelt durchzusetzen vermochten, eine Plattform. Nach Glenn Close, Juliette Binoche, Doris Leuthard und John C. Reilly, der sich im vergangenen Jahr für die Stärke der Frauen ausgesprochen hat, war an der fünften Ausgabe von „Women of Impact“ mit Julie Delpy eine der wenigen Schauspielerinnen und Regisseurinnen aus Europa zu Gast, die auch in den USA erfolgreich ist. Delpy präsentierte am Festival ihre jüngste Regiearbeit «My Zoe» als Europapremiere. Julie Delpy stammt aus einer Schauspieler-Familie und stand schon mit 14 Jahren für «Detective» von Jean-Luc Godard vor der Kamera. Den internationalen Durchbruch schaffte sie 1995 mit der Romanze «Before Sunrise» von Regisseur Richard Linklater, mit dem sie auch die Drehbücher für die Fortsetzungen «Before Sunset» und «Before Midnight» schrieb und dafür je eine Oscar®-Nomination erhielt.

Frauen sind in der Filmindustrie noch immer untervertreten sowohl im künstlerischen wie im technischen Bereich. Gerade in der Filmförderung kommen Filmemacherinnen im Vergleich zu ihren Branchenkollegen zu kurz. «Wir möchten beim ‚Woman of Impact’-Event Frauen das Wort geben, welche es in der Filmbranche erfolgreich nach ganz oben geschafft haben. Julie Delpy ist ein Vorbild für jede Frau», erklärt ZFF-Co-Direktorin Nadja Schildknecht. «Sie hat ihre Karriere ununterbrochen vorangetrieben, Drehbücher geschrieben, Regie geführt und als Schauspielerin schon in über 60 Filmen mitgewirkt.» Mit der Veranstaltung „Women of Impact“ wollen die Gastgeberinnen Carolina Müller-Möhl, Gründerin und Präsidentin der Müller-Möhl Group und Müller-Möhl Foundation, Nadja Svarowski, Mitglied des Executive Boards von Swarovski sowie Nadja Schildknecht eine breite Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, dass Frauen in der Filmwelt vielerorts noch immer benachteiligt werden. «Women of Impact soll der nächsten Generation von Frauen im Filmgeschäft Mut machen und uns alle für ein zeitgemässes Frauenbild im Film sensibilisieren. Deshalb diskutieren wir mit Frauen und Männern, die vor und hinter der Kamera Grossartiges leisten und den Mut haben, sich für Gender-Equality stark zu machen», sagt Müller-Möhl. Nadja Swarovski ergänzt: «Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, sich weiterentwickeln zu können, gehört und gesehen zu werden, auf Basis seines Talents und nicht seines Geschlechts. Uns ist es wichtig, Gleichstellung nachhaltig zu fördern und Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema zu lenken. Der Talk ,Women of Impact‘ bietet die perfekte Plattform, um den positiven Wandel hin zu einer integrativen Gesellschaft voranzutreiben.»

«Women of Impact» wird von der Spoundation Motion Picture AG in Zusammenarbeit mit der Müller-Möhl Foundation organisiert. Die Veranstaltung fand am 29. September im Rahmen des Zurich Film Festival statt und steht unter der Leitung der Unternehmerinnen Carolina Müller-Möhl, Nadja Schildknecht und Nadja Swarovski.