Standortförderung

Jungunternehmertum fördern


Rund 250 Jungunternehmen haben sich dieses Jahr für den Swiss Economic Award beworben. Carolina Müller-Möhl, Jurypräsidentin des Swiss Economic Award, im Gespräch über den bedeutendsten Schweizer Preis für Jungunternehmen.


Der Swiss Economic Award ist einer der begehrtesten Jungunternehmerpreise in der Schweiz. Wodurch zeichnet er sich aus?

Carolina Müller-Möhl: Aus meiner Sicht sind es die gleichen Erfolgsfaktoren wie bei erfolgreichen Firmen: Eine klare Positionierung und Differenzierung. Der Swiss Economic Award wird seit 1999 vergeben und war von der ersten Stunde an eine Auszeichnung für Jungunternehmen, die ihren Sitz in der Schweiz und maximal sechs Betriebsjahre seit ihrer Gründung hinter sich haben. An dieser Positionierung haben wir immer festgehalten – obwohl dies nicht immer so einfach war. Die Differenzierung erfolgt mit unserer Qualitätsstrategie. Das dreistufige Jurierungsverfahren ist von der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) zertifiziert. Es ist auf einem so hohen Niveau, dass wir bei den Gewinnern seit 1999 eine Erfolgsquote von 96 Prozent ausweisen können.


Was ist aus Ihrer Sicht eigentlich der Nutzen für die Gewinner solcher Awards?

Viele Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer arbeiten sehr hart, um erfolgreich zu sein und zu bleiben. Von einem Expertengremium für herausragende Leistungen ausgezeichnet zu werden, ist eine tolle Anerkennung und meist für das ganze Team ein Motivationsschub. Beim Swiss Economic Award ist die Steigerung des Bekanntheitsgrades der grösste Nutzen. Die Siegerehrung vor den 1300 Entscheidungsträgern der Schweizer Wirtschaft während des Swiss Economic Forum in Interlaken und die Live-Übertragung im Schweizer Fernsehen mit rund 200 000 Zuschauern tragen hier viel dazu bei. Wir unterstützen die Jungunternehmen zusätzlich im Rahmen der Wachstumsinitiative mit einer Überprüfung ihrer Strategie durch unabhängige Experten. Zudem vergeben wir ein Qualitätslabel, das einen erleichterten Zugang zu Wachstumskapital und zu adäquaten Anzahlungsgarantien ermöglicht. Letztes Jahr konnten wir 15 Millionen Franken an zehn Firmen vermitteln und so den Nutzen für die jeweiligen Unternehmen maximieren.


Warum engagieren Sie sich persönlich seit vielen Jahren so stark für das Jungunternehmertum in der Schweiz?

Der Wohlstand der Schweiz ist auf einer funktionierenden direkten Demokratie aufgebaut. Eine wichtige Säule stellt dabei eine prosperierende Volkswirtschaft dar. Mit der Förderung des Jungunternehmertums leiste ich einen aktiven Beitrag zur Nachwuchsförderung der Schweizer Wirtschaft. Es geht mir auch darum, das für unser Land so wichtige Unternehmertum positiv in der Öffentlichkeit zu thematisieren. In letzter Zeit wurde dieses wertvolle Gedankengut zu oft in Zusammenhang mit der Bereicherung von einzelnen Exponenten aus Grosskonzernen gebracht.